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[29.04.2004]
Michael Fleischmann,
Pardon vs. Titanic

Nachdem Titanic praktisch einen Monopolstatus auf dem Markt der deutschen Satiremagazine innehatte und ein dünnes Heftchen pro Monat eigentlich eine etwas zu geringe Satiredosis war, freute ich mich gewaltig über die Neuauflage der Pardon. Die vollmundige Ankündigung, dass diese Zeitschrift auch noch von einem Titanic-Redakteur verantwortet wäre, sprach auch für ein gewisses zu erwartendes Maß an Qualität und Unverfrorenheit. Also gleich am ersten Tag auf zum Kiosk, nicht lange nachgedacht, Heft gekauft und ab nach Hause. Dort begann die Lektüre mit dem auf dem Titel groß hinausposaunten Artikel von Harald Schmidt - herrlich nichtssagend, schlecht geschrieben und uninteressant. 5 weitere nichtssagende und uninteressante Artikel später hoffte ich nur noch auf gute Zeichnungen, einen kleinen am Rande versteckten guten Witz, eine mäßig interessante Karikatur oder wenigstens eine halbwegs gelungene Fotomontage oder Anzeigenparodie. Auch diese Hoffnungen wurden gnadenlos enttäuscht, selbst nach mehrmaligem Lesen der uninspiriert hingeklatschten Geschichtchen, die mich eher an die ach so lustigen Readers Digest-Zwischengeschichten erinnerten, wollte sich nicht ein winziges Schmunzeln auf meinem Gesicht einstellen - nicht einmal die Zuhilfenahme diverser Biere und Jägermeister half...
Nun bleibt für Euch von der Titanic eigentlich nur eine Überlegung: Entweder Ihr schickt monatlich ein oder zwei überflüssige Witze quasi als eine Art satirischen Solidaritätsbeitrags an Eure hilf- und planlosen Ostkonkurrenten oder Ihr wartet genüsslich grinsend das Ende (also die zweite Ausgabe) dieses Produktes ab. Wieviel Sportsgeist habt Ihr?
Eine Bereicherung des deutschen Satiremarktes wäre wirklich interessant und in meinem Sinne gewesen - doch so wie es aussieht bleibt nun wohl doch die
ganze Arbeit an Euch hängen. Bleibt tapfer!
Mit besten Grüßen,
Michael Fleischmann

[05.04.2004]
Rainer W.,
From: Rainer W.
To: Titanic
Subject: Nein, nein, daß ist es nicht !

Werte Frau Hirsch,
nach der Angliederung der DDR an die BRD habe ich sofort alle Printmedien abbestellt und könnte mich dafür noch heut täglich umarmen. Eine Ausnahme, den " EULENSPIEGEL" halte ich noch als ABO. Irgendwie aufmerksam geworden nun einmal " TITANIC " gekauft. Ich bin geschult in Satire, Ironie, Zynismus, Arroganz etc..........trotzdem ist Ihr Heft keine leichte Kost, es liest sich schwer. Vieles an den Haaren herbei gezogen, einiges Ihrer nicht würdig.
Ganz seltsam finde ich Beiträge bei denen miese Fernsehkost Basis ist um Ihre Beiträge zu verstehen. Wer ist dieser Clown Daniel Kotzpotz ? Muß ich solche Idioten kennen um Ihr Blatt zu genießen ? Ich bin seit geraumer Zeit der Meinung, sollte " Deutschland sucht den blödesten Heranwachsenden " senden, unsere Bühnen wären viel zu klein. (Dank an alle Schulen und sonstige Bildungseinrichtungen ) Das muß und will ich aber nicht bei Ihnen lesen, das weiß ich. Um wieder zum Thema zu kommen, es gehört sehr viel Vorbildung zum Verzehr der Titanic, welcher ? Im o. g. Ostblatt verstehe ich jeden Wink, jede Spitze, jeden Witz, kann ich bei Ihnen nicht. Warum ? Da ich auch in der DDR keinen brauchte, welcher mir sagte was ich denken soll, ist diese Zuschrift eine ehrliche Hilfe für Sie, keinerlei dümmliche Kritik.
Mir freundlichen Grüßen
Rainer W.

[26.03.2004]
Gunnar A.,
sehr geehrte damen und herren,
ich möchte gerne mein abonnement ihrer zeitschrift zum nächstmöglichen termin kündigen (quartal?).
für das zuviel bezahlte geld gebe ich ihnen sicherheitshalber meine bankverbindung, sie können auch einen scheck oder bargeld schicken.

falls sie der grund der kündigung interessiert:
der artikel "wieviel demokratie verträgt die demokratie?" auf s.18 und 21 war unter aller sau und dem stil ihres blattes nicht angemessen. und so eine billige flache polemik dann nichtmal mit einem hauch komik oder humor auszustatten, lässt mich sehr an der fähigkeit des autors (benjamin schiffner) zweifeln, einfache politische bzw. gesellschaftliche zusammenhänge zu begreifen. da kann wohl einer sich nicht damit abfinden, dass die zeit der linken 68er gottseidank endlich zum ende zu kommen scheint.
schlimm und bedenklich für die qualität der (beiträge der) titanic als satiremagazin ist, wenn offensichtlich dumme autoren ihre verqueren antidemokratischen ansichten frei von irgendwelcher lustigkeit hier veröffentlichen können.
besonders der abschnitt auf s.21 von "denkbar wäre" bis "bitterer beigeschmack bleibt" ist beispielhaft für die gesamte antiqualität des essays.
auch "köhlers chance" auf s.24 baut auf billigste parteienpolemik, wiederum frei von humor.
die letzten jahre fand ich auch als anti-linker durchweg gefallen an der titanic, die heutige ausgabe hat alles auf einen schlag vernichtet.

meine meinung bitte ich sie an den bzw. die autoren weiterzuleiten!

bitte mailen sie eine bestätigung der beendigung des abos!

mfg
gunnar a.

[12.03.2004]
Mirko W.,
Sehr geehrter Herr Gsella!

Ihre in der Sparte "Vom Fachmann für Kenner" geäußerte Befürchtung, ihre Lesung könne auf ihre treuen Leser ebenso desillusionierend wirken, wie sie es selber erlebten, als sich vor ihren Augen der Mythos Ernst Bloch entmystifizieren, ist nicht aus der Luft gegriffen.

Nachdem ich Ihr Erstlingswerk verschlungen hatte, dieses Buch, nein, mehr als Buch, eher Lebensinhalt und Trostspender in einsamen Stunden, nahm ich natürlich gerne die weite Reise ins zehn Kilometer entfernte Dortmund auf mich, um den Meister, den Erleuchter, auf der Bühne lesen zu sehen. Wie erfreut war ich über den Ort der Lesung, Cosmotopia, allein der Name, sphärisch, nicht von dieser Welt. Dienten die Räumlichkeiten einst der profanen Befriedigung urmenschlicher Triebe durch eigens dafür eingestellte Damen, so unterstrich die Atmosphäre des einstigen Bordells noch den Wert des Künstlers, hervorgerufen durch den Gegensatz der puren Körperlichkeit und der dargebotenen intellektuellen Höchstleistung. Und so lauschte ich andächtig den Worten des Poeten, genoß mit jeder Faser meines Körpers den Klang der Verse, kunstvoll zusammengefügt und meisterhaft präsentiert im Lichtkegel des Scheinwerfers. Da saß er, der Vollkommene, und eröffnete mir Kraft seiner Lyrik Dimensionen, die mir bis dato verschlossen geblieben waren.
Dann, den Vortrag unterbrechend, um seinen Jüngern eine Pause zu gönnen und die ausgetrockneten, offenen Münder mit Flüssigkeit zu benetzen, mischt sich der Lehrende unter das Volk der Lernenden und ich erblicke ihn direkt neben mir. Erschaudernd halte ich inne, der Dichter wendet erst seinen Blick und dann seine Worte an mich, welch große Geste, sprich zu mir, erfülle mich mit dem Licht des Wissenden, ich will es in mir tragen und weitergeben an die, die in Dunkelheit verharren!

"Samma, hab ich laut genuch gelesen, ich hab imma dat Gefühl ich nuschel."

Den zweiten Teil hab ich mir dann nicht mehr angesehen.

Nicht mehr hochachtungsvoll
Mirko W.

[11.03.2004]
Franz F.,
Betreff: Abokündigungsaktion

Sehr geehrte Titaniker,
Ich möchte an der großen Abo-Kündigungsaktion teilnehmen und hiermit mein Abo der Titanic nach 25 Jahren endlich kündigen. Grund: Eine Zeitschrift, die dümmer ist als der Papst erlaubt, mag keine alte Sau lesen. Denn wenn sogar ein Quasizombie eines Entwesungsgasverkäufers mehr Intelligenz besitzt als ein oder einige eurer Schreiberlinge, dann deutet das schon auf eindeutige Verwesungs- und Untergangserscheinungen hin. Wenn man solchen Superschwachsinn verzapft, dass 20 Millionen Menschen in Afrika an Aids gestorben sind und dann noch tatsächlich den Papst kritisieren will, weil er mit seinem letzten Rest an Intelligenz ganz richtig meint, dass Kondome gegen Aids sowieso unwirksam sind, weil Viren nunmal kleiner sind als die Poren in den Kondomen, dann ist das schon locker eine Kündigung wert. Wenn man 20 Millionen qualvoll verhungerte Schwarze als Opfer von Aids hinstellt, dann grenzt das schon an einen schweren verwixten, weissen Rassismus, da der Schreiberling ja davon ausgeht, dass diese 20 Millionen durch Verwendung von Kondomen überlebt hätten. So einen Superschwachsinn und eine solche Volksverhetzung habe ich in der Titanic in den letzten 25 Jahren noch nicht gelesen.
Wenn nicht zufällig Eckhard Henscheid, der die deutsche Sprache besser als die restlichen 80 Millionen Deutschen beherrscht, wieder einmal einen solchen Superartikel im gleichen Heft verfasst hätte, dann hätte ich mein Abo sofort gekündigt, so aber will ich die Kündigung noch einmal zurücknehmen, allerdings nur, wenn ich folgende Ausgabe erhalte, die leider beim Abo-Service nicht mehr bestellt werden können und bei Umzügen und durch Ausleihen verloren gegangen sind, nämlich die Nummern 3/97, 12/86 und 5/2001.

Mit freundlichen Grüßen
Franz F.

 
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